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Wettbewerb als Entdeckungsverfahren

Der Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek steht mit seinen Veröffentlichungen zum freiheitlichen Gesellschaftsmodell insbesondere für Wettbewerb in der Wirtschaft. Der Ökonom definierte den Wettbewerb so: „Wettbewerb [ist] ein Verfahren zur Entdeckung von Tatsachen […], die ohne sein Bestehen entweder unbekannt bleiben oder doch zumindest nicht genutzt werden würden.“¹

Von Hayek ging nicht davon aus, dass alle Marktteilnehmer über gleiche und vollständige Informationen über wirtschaftliche Zusammenhänge verfügen. Er fragte sich, wie sie die Informationen und das Wissen über Güter, Anbieter oder Kaufalternativen erhalten. Seine Antwort war: durch den Wettbewerb selbst. Der Wettbewerb ist ein Prozess zum Erwerb und zur Mitteilung von Wissen über Produkte, Dienstleistungen, Anbieter, Nachfrager und Preise.

Dieses Wissen ist einigen Unternehmen ein Dorn im Auge. Soweit es auf der Kundenseite vorliegt, schränkt es Gewinnmaximierungsstrategien ein. Deshalb versuchen manche Unternehmen durch unterschiedliche Verhaltensweisen, Wettbewerb auszuschalten oder zu beschränken, auch um den Wissenserwerb ihrer Kunden über Marktverhältnisse zu behindern.

 

 

¹ Hayek, Friedrich August von (1969) Der Wettbewerb als Entdeckungsverfahren, in: Freiburger Studien, Mohr-Siebeck, Tübingen, S. 249; vgl. auch Hayek, Friedrich August von (1996) Die Anmaßung von Wissen. Neue Freiburger Studien, Hg. von Kerber, Wolfgang, Mohr-Siebeck, Tübingen, S. 198, 244 f.