Blauzungenkrankheit
Was ist die Blauzungenkrankheit und welche Tiere sind davon betroffen?
Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die vorrangig Rinder und Schafe betrifft. Andere Wiederkäuer sind empfänglich, zeigen aber zumeist kaum Symptome. Das Virus wird nicht von Tier zu Tier, sondern durch infizierte Stechmücken (Gnitzen) übertragen.
Neben leichten Verläufen führen schwere Verlaufsformen zu hohen Sterblichkeitsraten insbesondere bei Schafen. Eine namensgebende Blaufärbung der Zunge ist nur gelegentlich bei Schafen zu sehen.
Können Menschen sich infizieren?
Nein, Menschen können sich nicht mit dem Blauzungenvirus infizieren. Auch können Fleisch, Milch und Milchprodukte empfänglicher Tiere bedenkenlos verzehrt werden.
Wie ist Deutschland/Sachsen-Anhalt von der Blauzungenkrankheit betroffen?
Im Herbst 2023 wurde erstmals das Blauzungenvirus vom Serotyp 3 (BTV-3) in den Niederlanden nachgewiesen und breitet sich seitdem in Europa und Deutschland aus.
Wie können Tierhalter ihren Bestand vor der Blauzungenkrankheit schützen?
Die einzige Möglichkeit Schafe und Rinder vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen ist die Durchführung der Impfung.
Das Land unterstützt zusammen mit der Tierseuchenkasse die Impfung von Rindern und Schafen. Für den Aufbau eines wirksamen Impfschutzes ist bei Rindern die Verabreichung von zwei Impfdosen im Abstand von rund drei Wochen erforderlich. Für Schafe reicht nach bisherigen Erkenntnissen eine Impfung. Ein wirksamer Impfschutz liegt nach drei Wochen vor.
Derzeit ist kein Impfstoff gegen BTV-3 in Deutschland zugelassen. Jedoch ist die Anwendung von drei verschiedenen Impfstoffen gestattet und die Durchführung der Impfung per Allgemeinverfügung in Sachsen-Anhalt genehmigt.