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Was ist Toll­wut?

Toll­wut, auch als "Ra­bies" oder "Lyssa" be­zeich­net, ist eine In­fek­ti­ons­krank­heit, die durch Lys­sa­vi­ren aus­ge­löst wird. Das Virus wird mit dem Spei­chel in­fi­zier­ter Tiere aus­ge­schie­den.

Die In­fek­ti­ons­krank­heit kann bei Tie­ren und Men­schen auf­tre­ten. In Deutsch­land ist Toll­wut bei Tie­ren eine an­zei­ge­pflich­ti­ge Tier­seu­che.

Wo kommt Toll­wut vor und wel­che Tiere sind be­trof­fen?

Toll­wut kommt bei Wild- und Haus­tie­ren in vie­len Län­dern der Welt vor - vor allem in Afri­ka und Asien, aber auch in Polen, Ru­mä­ni­en, Mol­da­wi­en und in der Ukrai­ne. Säu­ge­tie­re, vor allem Fleisch­fres­ser, aber auch Vögel und Fle­der­mäu­se kön­nen sich mit dem Toll­wut­vi­rus in­fi­zie­ren.

Deutsch­land ist seit 2008 frei von der "ter­res­tri­schen" Toll­wut, das heißt Toll­wut kommt bei auf dem Land le­ben­den Tie­ren in Deutsch­land nicht mehr vor. Ein­zel­ne Nach­wei­se gibt es bei Fle­der­mäu­sen. Wurde Toll­wut in den ver­gan­ge­nen Jah­ren bei Hun­den in Deutsch­land fest­ge­stellt, han­del­te es sich um aus dem Aus­land im­por­tier­te oder mit­ge­brach­te Hunde, die das Virus be­reits in sich tru­gen.

Wie wird das Toll­wut­vi­rus über­tra­gen?

Toll­wut­vi­ren wer­den durch Bisse, vor allem von Hun­den, über den Spei­chel über­tra­gen. Eine Über­tra­gung kann auch durch das Be­le­cken of­fe­ner Haut­wun­den er­fol­gen.

Wie lässt sich Toll­wut bei Tie­ren er­ken­nen?

Toll­wut kann bei Tie­ren als ra­sen­de Wut oder in stil­ler Form auf­tre­ten. Bei der ra­sen­den Wut tre­ten We­sens­ver­än­de­run­gen wie Ängst­lich­keit, Un­ru­he, Mat­tig­keit, Ver­wei­ge­rung von Futter-​ und Was­ser­auf­nah­me, Schluck­be­schwer­den, Un­ter­kie­fer­läh­mung (Spei­cheln) auf. Im spä­te­ren Ver­lauf sind Ag­gres­si­vi­tät und Läh­mungs­er­schei­nun­gen sym­pto­ma­tisch.

 

Die stil­le Form der Toll­wut äu­ßert sich durch Läh­mungs­er­schei­nun­gen, Krämp­fen und plötz­li­chem Tod. Tre­ten Krank­heits­sym­pto­me auf, ver­läuft die Toll­wut fast immer töd­lich.

Wie kön­nen Tiere vor Toll­wut ge­schützt wer­den?

Den bes­ten Schutz gegen Toll­wut bie­tet eine vor­beu­gen­de Imp­fung.

Bei Rei­sen ins Aus­land soll­ten keine Tiere, ins­be­son­de­re Hunde oder Kat­zen, aus un­be­kann­ter Her­kunft mit­ge­bracht wer­den. Hunde, Kat­zen und Frett­chen dür­fen nur mit einem aus­rei­chen­den Tollwut-​Impfschutz nach Deutsch­land ein­rei­sen.

Gegen Toll­wut kön­nen Tiere frü­hes­tens im Alter von zwölf Wo­chen ge­impft wer­den. Bis ein wirk­sa­mer Impf­schutz aus­ge­bil­det ist, dau­ert es wei­te­re 21 Tage. Wel­pen dür­fen daher frü­hes­tens im Alter von 15 Wo­chen nach Deutsch­land ein­rei­sen.

Für die Ein­rei­se von Hun­den, Kat­zen und Frett­chen aus an­de­ren Län­dern im Rei­se­ver­kehr gel­ten je nach Toll­wut­sta­tus des Her­kunfts­lan­des un­ter­schied­li­che tier­seu­chen­recht­li­che Be­stim­mun­gen. Dabei wird un­ter­schie­den, ob diese Tiere im Rei­se­ver­kehr ihren Be­sit­zer be­glei­ten oder ge­han­delt be­zie­hungs­wei­se ver­kauft wer­den. Für Ein­rei­se aus Mit­glied­staa­ten der EU und aus Dritt­län­dern gel­ten eben­falls un­ter­schied­li­che An­for­de­run­gen.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen:

Be­steht durch Toll­wut ein Ri­si­ko für Men­schen?

Ja, Toll­wut ge­hört zu den Zoo­no­sen, das heißt, die Krank­heit kann vom Tier auf den Men­schen über­tra­gen wer­den. Da die An­ste­ckung durch ein toll­wut­kran­kes Tier über den Spei­chel er­folgt, soll­te nach einem Kon­takt zu einem toll­wut­ver­däch­ti­gen Tier eine Biss- oder Kratz­wun­den so­fort mit viel Was­ser und Seife gründ­lich aus­wa­schen.

Be­steht bei einem be­tref­fen­den Tier ein Toll­wut­ver­dacht oder ist die­ser un­ge­klärt, muss schnell ein Arzt auf­ge­sucht und auf den Biss hin­ge­wie­sen wer­den. Ohne so­for­ti­ge Be­hand­lung ver­läuft die Toll­wut auch bei Men­schen töd­lich. 

Ve­te­ri­när­we­sen, Tier­schutz, Tierarznei-​ und Fut­ter­mit­tel

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