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Mi­nis­ter Sven Schul­ze for­dert vom Bund stär­ke­re Zu­sam­men­ar­beit: „Den Län­dern wer­den die Mit­spra­che­rech­te ent­zo­gen“

Agrar­mi­nis­ter­kon­fe­renz 2023

Die Agrar­mi­nis­te­rin­nen und Agrar­mi­nis­ter von Bund und Län­dern tref­fen sich der­zeit auf der Agrar­mi­nis­ter­kon­fe­renz in Kiel / Schleswig-​Holstein.

Auf der mit 48 Punk­ten prall ge­füll­ten Ta­ges­ord­nung wer­den unter an­de­rem The­men wie die Wei­ter­ent­wick­lung und Um­set­zung der EU-​Agrarpolitik, die Mit­tel­kür­zung des Bun­des bei der Ge­mein­schafts­auf­ga­be Agrar­struk­tur und Küs­ten­schutz (GAK) und der Umbau der Nutz­tier­hal­tung dis­ku­tiert. 

Sachsen-​Anhalts Land­wirt­schafts­mi­nis­ter Sven Schul­ze for­dert den Bund auf, die Län­der bei den Ent­schei­dun­gen stär­ker ein­zu­bin­den und sich an ge­trof­fe­ne Ver­ein­ba­run­gen zu hal­ten. „Es kann nicht sein, dass hier Ent­schei­dun­gen über die Köpfe der Län­der hin­weg ge­trof­fen wer­den, die diese Ent­schei­dun­gen aus­ba­den müs­sen“, so Mi­nis­ter Sven Schul­ze.

Zu nach­fol­gen­den The­men­schwer­punk­ten wird sich Mi­nis­ter Sven Schul­ze, auf der AMK für Sachsen-​Anhalt ein­set­zen: 

Ver­län­ge­rung der Aus­set­zung von GLÖZ 8

Mi­nis­ter Sven Schul­ze wird sich für eine er­neu­te Aus­set­zung von der Still­le­gungs­ver­pflich­tung in GLÖZ 8 (4 Pro­zent Stil­lungs­flä­che) ein­set­zen. Die geo­po­li­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen sind ins­be­son­de­re durch den An­griffs­krieg Russ­lands gegen die Ukrai­ne un­ver­än­dert. 

Wolf und Wei­de­tier­hal­tung

Der gute Er­hal­tungs­zu­stand des Wol­fes ist aus Sicht Sachsen-​Anhalts er­reicht. Daher wird ein Be­stands­ma­nage­ment ge­for­dert. Mi­nis­ter Sven Schul­ze: „Der Wolf ist zum exis­ten­zi­el­len Pro­blem für die Wei­de­tier­hal­ter ge­wor­den. Diese brau­chen wir ins­be­son­de­re für wich­ti­ge Na­tur­schutz -und Bio­di­ver­si­täts­auf­ga­ben, aber auch für den Deich­schutz. Die För­de­rung von Her­den­schutz­maß­nah­men und Zah­lung von Ent­schä­di­gun­gen bei Nutz­tier­ris­sen rei­chen nicht aus, um die Ak­zep­tanz für den Wolf im länd­li­chen Raum zu er­hal­ten. Wir be­nö­ti­gen pra­xis­taug­li­che Lö­sun­gen und for­dern eine An­pas­sung des Jagd­rech­tes.

Mit­tel­kür­zun­gen der Ge­mein­schafts­auf­ga­be "Ver­bes­se­rung der Agrar­struk­tur und des Küs­ten­schut­zes" (GAK)

Mi­nis­ter Sven Schul­ze for­dert ein­dring­lich, den ak­tu­ell ge­fass­ten Be­schluss vom 16. Sep­tem­ber 2022 in Qued­lin­burg um­zu­set­zen. Zwar er­kennt er dabei an, dass der Bund erste Schrit­te zur Ab­schaf­fung von Zweck­bin­dun­gen um­ge­setzt hat. Al­ler­dings dürfe es zu kei­nen wei­te­ren Mit­tel­kür­zun­gen kom­men. Soll­te der Bund die Pläne um­set­zen, den kom­men­den Haus­halt in die­sem Be­reich um zirka 300 Mil­lio­nen Euro zu kür­zen, stün­den für Sachsen-​Anhalt rund 17 Mil­lio­nen Euro we­ni­ger be­reit, um etwa den Öko­land­bau oder den Herden-​ und Hoch­was­ser­schutz zu un­ter­stüt­zen. Mi­nis­ter Sven Schul­ze: „Wei­te­re Kür­zun­gen im Be­reich der GAK sind grund­sätz­lich nicht hin­nehm­bar. Agrar­struk­tur ist Kern­kom­pe­tenz der Län­der. Mit der ak­tu­el­len Ent­wick­lung, dass der Bund zu­neh­mend ei­ge­ne Bun­des­pro­gram­me, vor allem für den länd­li­chen Raum kon­zi­piert, wer­den den Län­dern wich­ti­ge Mit­spra­che­rech­te ent­zo­gen. Das ist für uns nicht ak­zep­ta­bel.“

Umbau der Nutz­tier­hal­tung 

Es be­darf einer lang­fris­ti­gen Per­spek­ti­ve und recht­li­chen Pla­nungs­si­cher­heit, um die Zu­kunft der Tier­hal­tung zu si­chern. Daher for­dert Mi­nis­ter Schul­ze von Cem Öz­demir ein trag­fä­hi­ges Ge­samt­kon­zept zum Umbau der Tier­hal­tung vor­zu­le­gen und ins­be­son­de­re die Fi­nan­zie­rung si­cher­zu­stel­len. Mi­nis­ter Sven Schul­ze: „Statt des von allen Bun­des­län­dern be­reits im Sep­tem­ber letz­ten Jah­res ge­for­der­ten Ge­samt­kon­zep­tes für die Nutz­tier­hal­tung legte der Bund nur ein Stück­werk vor. Weder die be­nö­tig­te fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung noch der recht­li­che Rah­men, um die Tier­hal­tung zu­kunfts­fest auf­zu­stel­len, sind zu­frie­den­stel­lend ge­klärt.

Zu­kunft des Wal­des im Kli­ma­wan­del

Mi­nis­ter Schul­ze wird sich dafür ein­set­zen, dass die Wald­be­sit­ze­rin­nen und Wald­be­sit­zer für die Be­wäl­ti­gung der Her­aus­for­de­run­gen des Kli­ma­wan­dels und für die Schaf­fung kli­ma­an­ge­pass­ter Wäl­der im Rah­men einer nach­hal­ti­gen mul­ti­funk­tio­na­len Wald­be­wirt­schaf­tung um­fang­rei­che Un­ter­stüt­zung er­hal­ten. Mi­nis­ter Sven Schul­ze: „Ich for­de­re den Bund auf, die be­reits an­ge­führ­ten Punk­te zu be­rück­sich­ti­gen. Der Bei­trag des Wal­des zur CO2-​Minderung muss end­lich an­er­kannt wer­den. Dafür for­de­re ich eine di­rek­te, maß­nah­men­be­zo­ge­ne und in die Flä­che wirk­sa­me För­de­rung, wel­che die Wald­be­sit­ze­rin­nen und Wald­be­sit­zer in die Lage ver­setzt, die ak­tu­el­len Her­aus­for­de­run­gen zu meis­tern.

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