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Feuerwehrbalken und lebendiges Pflaster gewinnen BESTFORM-AWARD 2025

Kreativpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2025 vergeben

Am Mittwochabend wurden im Mitteldeutschen Multimediazentrum (MMZ) in Halle (Saale) die BESTFORM AWARDS 2025 verliehen. Der erste Preis in den beiden Wettbewerbskategorien PRODUCT und CONCEPT ist jeweils mit 10.000 Euro dotiert.

1. Platz Kategorie PRODUCT
Den ersten Platz in der Kategorie PRODUCT sicherte sich „Olschak Stahl + Design“ aus Aschersleben. Gemeinsam mit den Freiwilligen Feuerwehren Drohndorf und Mehringen entwickelte das Unternehmen einen nachrüstbaren Frontsprühbalken für Einsatzfahrzeuge – eine effiziente und ressourcenschonende Alternative zu bisherigen Lösungen. Der Sprühbalken ermöglicht eine gezielte Anwendung bei Flächenbränden, Ölspuren oder zum Schutz von Einsatzkräften.
Die Jury zeigte sich beeindruckt vom gesellschaftlichen Mehrwert und der Effizienz des Produkts: „Das ist die pure Definition des BESTFORM AWARDS – ein Produkt made in Sachsen-Anhalt spart Ressourcen und löscht Flächenbrände. Der Balken arbeitet wassersparend, ist nachrüstbar. Aus einer Eigeninitiative heraus wurde am Dienst an der Menschheit gearbeitet.“

1. Platz Kategorie CONCEPT
In der Kategorie CONCEPT überzeugten die Studenten Carla Wirths und Max Koch von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Saale) mit dem Projekt „Sip Bag“. Die lebende Wundauflage basiert auf den heilenden Eigenschaften von Goldfliegenlarven und deren historischer Nutzung. Das „lebendige Pflaster“ dient der Behandlung chronischer Wunden. Das Produktsystem ist so gestaltet, dass es industriell und lokal in Apotheken produziert werden kann.
Die Jury lobte das Projekt als mutige Rückbesinnung auf traditionelle Heilmethoden, umgesetzt in einem modernen Konzept: „Die Lösung ist so gut, dass man sich fragt, warum es das noch nicht gibt.“

Weitere Platzierungen

PRODUCT
Den zweiten Platz in der Kategorie PRODUCT erhielt die Design-Agentur „Kollektiv Design“ aus Naumburg (Saale) für ihre kommunale Imagekampagne im Auftrag des Burgenlandkreises. In ihrem Imagefilm „Eine Reise in die Toskana des Nordens“ kombinieren die sachsen-anhaltischen Kreativen fiktionale Erzählungen mit echten wirtschaftlichen, touristischen und kulturellen Höhepunkten der Region. Mit über 71.000 Aufrufen auf YouTube und 100.000 auf Instagram hat der Film bereits ein breites Publikum erreicht und ist mit dem German Design Award für exzellentes Kommunikationsdesign ausgezeichnet worden. Neben der Nutzung als behördliches Kommunikationsmittel auf Messen und in sozialen Netzwerken ist auch eine überregionale Kinowerbung geplant. Der Film wird zudem von lokalen Unternehmen, die als Drehorte dienten, zur Eigenwerbung verwendet.
Die Jury lobte, dass „hier mit Low Budget eine witzige Idee hervorragend umgesetzt wurde“. Mit dem „handwerklich sehr gut gemachten Film“ werde „eine breite Masse per Charme-Offensive angesprochen“.

Der dritte Platz in der Kategorie PRODUCT ging an die Knufmann GmbH aus Klötze und die IHK Bildungsakademie Magdeburg GmbH für den „Algensommelier-Kurs“. Die innovative Bildungsoffensive der Industrie- und Handelskammer (IHK) Magdeburg richtet sich an Gastronomen, die Wissenschaft und die Lebensmittelindustrie. Vermittelt werden umfassende Kenntnisse über die Biologie und die Nutzung von Algen. Die Teilnehmer lernen, Algen in der Gastronomie korrekt zuzubereiten, Qualitätsstandards zu setzen und effektive Marketingstrategien zu entwickeln. 
Die Jury betonte in ihrer Begründung, dass „man hier auf hohem Niveau etwas unters Volk bringen möchte“: „Das Bildungsangebot geht weit über reines Informieren hinaus, sondern liefert eine Ausbildung für die Anwendung.“

CONCEPT
Der zweite Preis in der Kategorie CONCEPT ging an Vincent Ackermann und sein Projekt „Surfix“. Der Student der Hochschule Magdeburg-Stendal hat ein Gerät für das präzise Nivellieren von unebenen Böden und Wänden in Neubauten und Renovierungsprojekten entwickelt. Die bisher üblichen Methoden erfordern oft zeitaufwändige und fehleranfällige manuelle Messungen, die hierbei optimiert werden. Das Herzstück des Geräts ist ein hochpräziser 360-Grad-Dreiachsen-Laser, der auf der Arbeitsfläche eine Höhenreferenz erstellt. Der dazugehörige Schleifer ist mit Sensoren ausgestattet, die diese Höhenreferenz erfassen, damit Nutzer wissen, an welchen Stellen Material abgetragen werden muss.
Die Jury war angetan von der „Möglichkeit, noch präziser, sicherer und schneller zu arbeiten“ und vom „sehr guten ergonomischen sowie gestalterisch ausgeführtem Konzept“. „Das ist eine schlaue Assistenz, die bisher nicht zu leisten war.“

Über den dritten Preis in der Kategorie CONCEPT konnte sich Friedrich Gerlach freuen. Er entwickelte als Student der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Saale) das „Lumo Sofa System“. Gefertigt aus einem neuartigen Material, das recyceltes Sägemehl mit einem mineralischen Binder kombiniert, braucht es keine Kunststoffe und ist sehr stabil. Hergestellt wird das Lumo Sofa System mit dem weltweit wohl schnellsten 3D-Drucker. Die komplexen Formen und fließenden Übergänge, die bisher nur mit energieintensiven und schwer recycelbaren Materialien möglich waren, können nun mit diesem plastikfreien Material realisiert werden. Die stapelbare Bauweise optimiert den Bauraum des Druckers, verkürzt die Produktionszeit und senkt die Kosten erheblich. Der Textilbezug besteht komplett aus Naturmaterialien, ist einfach zu befestigen und verzichtet auf Polyamidanteile.
Die Jury betonte, dass es sich hierbei um eine „herausragende, durchdachte Konstruktionsweise“ handelt. Mit dem Lumo Sofa System könne „eine Reduzierung von hochkomplexen Sofa-Aufbauten“ erreicht werden.

Anerkennungspreise
Acht Finalisten wurden für ihre herausragenden kreativen Ideen mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet (alphabetisch nach Projektnamen):

Nennung in alphabetischer Ordnung des Projekt-Namens:

  • „ABLAR – Echtzeitübersetzer für Gebärdensprache, Luca Beneke, Magdeburg
  • Break-up Lab – Faser-zu-Faser-Recyclingstrategie, Abbau von Polyester in Alttextilien durch Organismen, Sophia Reißenweber, Halle (Saale)
  • DIAMETRIX – vollintegriertes, autark arbeitendes Dialysesystem, Melina Thomaßen, Magdeburg
  • „Helga holt Hilfe“ – interaktive Erzählung/Webapp für Senior:innen im ländlichen Raum zur Auseinandersetzung mit Gesundheitsförderung und Prävention, brix.design und Studio Elisabeth Schunck, Halle (Saale)
  • Hikari – Das Licht für Notfälle, speziell für erdbebengefährdete Regionen, Willy Erich Reinhard, Wernigerode
  • PXNEL Air – ai-room, Räume, die denken, fühlen und reagieren, Open-Source-System intelligenter Bausteine, PXNEL GmbH, Dessau-Roßlau
  • [S]KINETIC – Trage deine zweite Haut – innovativer Schutzverband für Menschen mit Neurodermitis oder sensibler Haut, Josi-Louise Pessel, Magdeburg
  • SUP FLOS – Kopplung zweier Stand-up-Paddle-Boards mittels eines Ad-on Decks, Friedrich Jung, Magdeburg

Über den Wettbewerb
Mit über 100 eingereichten Beiträgen verzeichnete der BESTFORM AWARD 2025 Kreativpreis des Landes Sachsen-Anhalt einen Teilnahmerekord. Der Landeswettbewerb ist zuvor geschärft worden – unter anderem mit einem deutlicherem Namen (vorher BESTFORM /// MEHR /// WERT /// AWARD für kreative Ideen) und den beiden Kategorien CONCEPT ( = visionäre Ideen) und PRODUCT ( = marktfähige Lösungen).

Wirtschaftsminister Sven Schulze, Schirmherr des Wettbewerbs, betonte: „Was die Preisträgerinnen und Preisträger des BESTFORM AWARD leisten, geht weit über gute Ideen hinaus – sie haben den Mut, Neues zu denken, Verantwortung zu übernehmen und unsere Gesellschaft mitzugestalten. Die ausgezeichneten kreativen Ideen zeigen eindrucksvoll, wie viel Innovationskraft in Sachsen-Anhalt steckt. Hier entstehen Lösungen, die nicht nur wirtschaftliches Potenzial haben, sondern auch unsere Gesellschaft nachhaltig prägen können – genau das brauchen wir in einer Zeit des Wandels.“

Der vom Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt ausgeschriebene Wettbewerb richtet sich an kreative Köpfe, die Wirtschaft und Gesellschaft mit ihren Ideen nachhaltig prägen wie Unternehmen, Selbstständige, Gründer, Studenten, Wissenschaftler, Institutionen und Verbände. Die wichtigste Voraussetzung ist eine klar erkennbare kreative Leistung – ob als Konzept, Prototyp, fertiges Produkt oder Dienstleistung.

Beim vorherigen Wettbewerb 2023 gewann die „SecureAir GmbH“ aus Magdeburg mit der „Securer“-Atemmaske den ersten Preis. Diese wurde gemeinsam mit Forschern, Technikern und Kreativschaffenden entwickelt und schützt mit UVC-Lichtdesinfektion zuverlässig vor Viren und Bakterien.

Der BESTFORM AWARD wurde 2013 ins Leben gerufen und wird alle zwei Jahre vergeben. Mehrere Preisträger haben bereits internationales Know-how unter Beweis gestellt oder wurden zu deutschen Kultur- und Kreativpiloten gekürt. Die Investitions- und Marketinggesellschaft organisiert und koordiniert den Landeswettbewerb im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt.

Weitere Informationen
www.bestform-sachsen-anhalt.de
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Pressekontakt
Manuela Bock
01 76/72 22 69 80
manuela.bock(at)img-sachsen-anhalt.de

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