Elsteraue. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze hat heute in der Gemeinde Elsteraue drei Förderbescheide mit einem Gesamtvolumen von 29,7 Millionen Euro an die Infra-Zeitz Servicegesellschaft mbH, Betreiber und Standortentwickler des Chemie- und Industrieparks Zeitz, übergeben.
„Die Bewältigung des Strukturwandels in den Kohleregionen gehört zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben für Sachsen-Anhalt. Dabei geht es darum, tragfähige wirtschaftliche Strukturen aufzubauen und den Menschen in der Region eine verlässliche Perspektive zu bieten. Der Chemie- und Industriepark Zeitz zeigt klar, wie dieser Wandel gelingen kann: durch kluge Investitionen in Infrastruktur, durch nachhaltige Technologien und durch die Schaffung eines attraktiven Standorts für innovative Unternehmen. Die heute übergebenen Fördermittel sind eine kraftvolle Investition in die Zukunft der Region und in sichere, qualifizierte Arbeitsplätze", betonte Wirtschaftsminister Sven Schulze bei der Übergabe der Bescheide an den Geschäftsführer der Infra-Zeitz Servicegesellschaft mbH Christoph Hansel vor den geladenen Gästen und Vertretern aus Wirtschaft und Politik.
Die Infra-Zeitz Servicegesellschaft mbH erhält die Fördermittel für drei zentrale Vorhaben:
1. Sicherung und Ertüchtigung der Gleisinfrastruktur (16,4 Mio. Euro)
Die Modernisierung und der Ausbau der Gleisanbindung verbessern die Verkehrsinfrastruktur des Chemie- und Industrieparks erheblich. Durch zusätzliche Lagermöglichkeiten für flüssige und feste Stoffe wird der duale Güterverkehr gestärkt, die Straßenbelastung reduziert und ein Beitrag zur Senkung von CO₂-Emissionen geleistet.
2. Erweiterungsareale und Flächenerschließung (11,2 Mio. Euro)
Mit der Erschließung neuer Flächen entstehen zusätzliche Ansiedlungsmöglichkeiten für innovative Unternehmen der chemischen Industrie. Dies schafft die Grundlage für neue, zukunftssichere Arbeitsplätze in der Region.
Beide Teilprojekte gehören zum Gesamtvorhaben „Nachhaltige Sicherung und innovativer Ausbau des Chemie- und Industrieparks Zeitz", das den Chemiestandort als zukunftsfähigen Standort für nachhaltige Chemie positioniert und wesentliche Voraussetzungen für den Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier schafft. Sie werden nach dem Investitionsgesetz Kohleregionen (Richtlinie Sachsen-Anhalt Revier 2038) bereitgestellt.
3. Personalkapazitäten für den Strukturwandel (2,1 Mio. Euro)
Aus dem Bundesprogramm STARK werden zusätzlich benötigte Mitarbeiterstellen zur Projektkoordination sowie Umsetzung der vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bewilligten Projekte im Industriepark gefördert. Sie stärken wichtige Bereiche wie innovative Energie-, Umwelt- und Projektkoordination, strategische Öffentlichkeitsarbeit sowie fortschrittliches Veranstaltungsmanagement. Gleichzeitig wird der Chemiepark zukunftsweisend ausgerichtet: mit ressourcenschonenden Anlagen und dem Ausbau regenerativer Energieversorgung
Hintergrund:
Die Infra-Zeitz Servicegesellschaft bewirtschaftet mit knapp 50 Mitarbeitern das rund 232 Hektar große Areal. Das Unternehmen befindet sich zu 100 Prozent in kommunaler Hand des Burgenlandkreises und der Gemeinde Elsteraue. In Kooperation mit der Stadt Zeitz und der Strukturentwicklungs- und Wirtschaftsfördergesellschaft Burgenlandkreis (SEWIG) hat Infra-Zeitz bereits wichtige Impulse für den Strukturwandel in der vom Kohleausstieg betroffenen Region gesetzt. Über 50 Unternehmen aus dem In- und Ausland haben sich im Park angesiedelt, in dem rund 1.000 Personen beschäftigt sind. Zu den Schwerpunkten zählen Umwelttechnik, Recycling, Life Science und Nachwachsende Rohstoffe. Produziert werden unter anderem chemische Grundstoffe, Schmierstoffe und Spezialchemikalien.