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Dün­gung - Was ist er­laubt? Was nicht?

Die Dün­gung ist eine der äl­tes­ten Maß­nah­men im Acker-​ und Pflan­zen­bau. Schon in frü­he­ren Jahr­hun­der­ten nutz­ten die Bau­ern ohne De­tail­kennt­nis die er­trags­stei­gern­de Wir­kung der Nähr­stof­fe.

Heute ist die be­darfs­ge­rech­te Dün­gung un­ver­zicht­ba­rer Be­stand­teil einer nach­hal­ti­gen Land­wirt­schaft. Die Dün­gung ver­sorgt Kul­tur­pflan­zen mit not­wen­di­gen Nähr­stof­fen, um Qua­li­tät und Ge­sund­heit der Kul­tur­pflan­zen und damit der Ern­te­pro­duk­te ver­bes­sern sowie die Bo­den­frucht­bar­keit zu er­hal­ten und zu för­dern.

Bei der An­wen­dung von Dün­ge­mit­teln sind je­doch nicht nur Er­trags­stei­ge­rung und ökonomisch-​effizienter Dün­ger­ein­satz von In­ter­es­se. Es müs­sen auch Aspek­te der Um­welt­wir­kung und Um­welt­ver­träg­lich­keit der Dün­gungs­maß­nah­men be­ach­tet wer­den.

Bei der An­wen­dung von Dün­ge­mit­teln gel­ten für Land­wir­te die Grund­sät­ze der "guten fach­li­chen Pra­xis". Dies soll ge­währ­leis­ten, dass die Nähr­stoff­zu­fuhr be­darfs­ge­recht und ver­lust­arm er­folgt und die Ge­sund­heit von Men­schen und Tie­ren und der Na­tur­haus­halt nicht ge­fähr­det wer­den.

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Das Dün­ge­recht

Das Dün­ge­ge­setz (DüngG) ist die ge­setz­li­che Grund­la­ge für die nach­fol­gen­den Ver­ord­nun­gen. Mit den recht­li­chen Vor­ga­ben wird die Dün­gung ge­re­gelt. Damit sol­len die Ef­fi­zi­enz der Dün­gung er­höht, mög­li­che Be­ein­träch­ti­gun­gen von Grund­was­ser und Ober­flä­chen­ge­wäs­sern ver­rin­gert und Am­mo­ni­ak­emis­sio­nen aus land­wirt­schaft­li­chen Quel­len ver­min­dert wer­den.

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Wer ist für was zu­stän­dig?

Zu­stän­dig für den Voll­zug der Dün­ge­ver­ord­nung (DüV) und der Ver­ord­nung über das In­ver­kehr­brin­gen und Be­för­dern von Wirt­schafts­dün­ger (WDüngV) sind die Land­krei­se und kreis­frei­en Städ­te.

Die Fach­auf­sicht liegt beim Lan­des­ver­wal­tungs­amt, Re­fe­rat Agrar­wirt­schaft, Länd­li­che Räume, Fi­sche­rei, Forst-​ und Jagd­ho­heit. Auf der In­ter­net­sei­te des Lan­des­ver­wal­tungs­am­tes ste­hen wei­ter­füh­ren­de In­for­ma­tio­nen zum In­ver­kehr­brin­gen und Be­för­dern von Wirt­schafts­dün­ger sowie eine Liste der An­sprech­part­ner in den Land­krei­sen zur Ver­fü­gung.

Fach­li­che Grund­la­gen und Hand­lungs­emp­feh­lun­gen zur Um­set­zung der recht­li­chen Vor­ga­ben wer­den von der Lan­des­an­stalt für Land­wirt­schaft und Gar­ten­bau zur Ver­fü­gung ge­stellt.

Die Dün­ge­mit­tel­ver­kehrs­kon­trol­le (Über­wa­chung der Her­stel­lung und des In­ver­kehr­brin­gens ent­spre­chend der Re­ge­lun­gen in der Dün­ge­mit­tel­ver­ord­nung) ob­liegt dem Lan­des­ver­wal­tungs­amt, Re­fe­rat Agrar­wirt­schaft, Länd­li­che Räume, Fi­sche­rei, Forst-​ und Jagd­ho­heit.

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Wohin mit der Gülle? – Mel­de­pro­gramm zum Ver­bleib von Wirt­schafts­dün­ger

Die am 13. Juli 2018 er­las­se­ne Lan­des­ver­ord­nung ver­pflich­tet jeden Be­trieb, der in der Summe mehr als zwei­hun­dert Ton­nen Wirt­schafts­dün­ger jähr­lich ab­gibt und/oder auf­nimmt, in das vom Land Sachsen-​Anhalt be­reit­ge­stell­te Mel­de­pro­gramm Wirt­schafts­dün­ger zu mel­den.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zum Pro­gramm sowie die Kon­takt­da­ten der An­sprech­part­ner wer­den von der Lan­des­an­stalt für Land­wirt­schaft und Gar­ten­bau zur Ver­fü­gung ge­stellt.

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Zu­satz­vor­schrif­ten für mit Ni­trat be­las­te­te Ge­bie­te

Gemäß § 13a der no­vel­lier­ten Dün­ge­ver­ord­nung vom 28. April 2020 sind die Bun­des­län­der ver­pflich­tet, mit Ni­trat und Phos­phor be­las­te­te Ge­bie­te aus­zu­wei­sen und in die­sen zu­sätz­li­che dün­ge­recht­li­che An­for­de­run­gen fest­zu­le­gen. Die Aus­wei­sung die­ser Ge­bie­te er­folgt auf Grund­la­ge der Neu­fas­sung der All­ge­mei­nen Ver­wal­tungs­vor­schrift zur Aus­wei­sung von mit Ni­trat be­las­te­ten und eu­tro­phier­ten Ge­bie­ten (AVV GeA) vom 10. Au­gust 2022. Dies führt zu einer Neu­aus­wei­sung der „roten“ Ge­bie­te.

Hier­zu war eine Über­ar­bei­tung der bis­her gül­ti­gen "Ver­ord­nung über zu­sätz­li­che dün­ge­recht­li­che Vor­schrif­ten im Land Sachsen-​Anhalt" vom 8. Ja­nu­ar 2021 sowie eine An­pas­sung der bis­he­ri­gen Ge­biets­ku­lis­se der mit Ni­trat be­las­te­ten Ge­bie­te er­for­der­lich. Mit der Ver­ord­nung über zu­sätz­li­che dün­ge­recht­li­che Vor­schrif­ten (Dün­geR­Zu­s­VO) vom 21. März 2023, die mit Wir­kung vom 30. März 2023 in Kraft ge­tre­ten ist, setzt Sachsen-​Anhalt den § 13a der Dün­ge­ver­ord­nung um.

Fol­gen­de zu­sätz­li­che An­for­de­run­gen haben Land­wir­te mit Flä­chen in mit Ni­trat be­las­te­ten Ge­bie­ten um­zu­set­zen: 

  • ver­pflich­ten­de Nähr­stoff­un­ter­su­chung von Wirt­schafts­dün­gern (Aus­nah­me: Fest­mist von Huf- und Klau­en­tie­ren) und Gär­rück­stän­den sowie
  • ver­pflich­ten­de jähr­li­che Nmin-​Bodenuntersuchungen (Aus­nah­me: Dauer-​, Grün­land­flä­chen, Flä­chen mit mehr­schnit­ti­gem Feld­fut­ter­bau).

Die Sperr­frist­ver­län­ge­rung für Ge­mü­se, Erd­bee­ren und Bee­ren­obst ent­fällt.

Auf der Grund­la­ge der AVV Ge­biets­aus­wei­sung (AVV GeA) vom 10. Au­gust 2022 ist eine Neu­aus­wei­sung der ent­spre­chen­den Ge­bie­te als Ge­biets­ku­lis­se „Be­las­te­te Ge­bie­te nach DüV“ er­folgt. Die Ge­biets­ku­lis­sen sind im web­ba­sier­ten Geodaten-​Viewer des Lan­des­am­tes für Ver­mes­sung und Geo­in­for­ma­ti­on (LVerm­Geo) ver­öf­fent­licht wor­den. Par­al­lel ist wie bis­her zeit­nah die In­for­ma­ti­on der Be­triebs­in­ha­ber im Zuge des An­trags­ver­fah­rens auf Bei­hil­fen, Prä­mi­en und För­der­maß­nah­men über das Inet-​Antragsprogramm (ELAISA - Elek­tro­ni­scher Agrar­an­trag Sachsen-​Anhalt) vor­ge­se­hen.

Eine Aus­wei­sung der durch Phos­phor eu­tro­phier­ten Ge­bie­te er­folgt nicht mehr. Dafür gel­ten lan­des­weit auf Flä­chen an Ge­wäs­sern er­wei­ter­te Ge­wäs­ser­ab­stän­de beim Ein­satz von stickstoff-​ bzw. phos­phat­hal­ti­gen Dün­ge­mit­teln.

Die bis­he­ri­ge "Ver­ord­nung über zu­sätz­li­che dün­ge­recht­li­che Vor­schrif­ten im Land Sachsen-​Anhalt" vom 8. Ja­nu­ar 2021 ist außer Kraft ge­tre­ten.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen bie­tet die In­ter­net­sei­te der Lan­des­an­stalt für Land­wirt­schaft und Gar­ten­bau

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Be­trieb­li­che Daten als Grund­la­ge für die Eva­lu­ie­rung der Dün­ge­ver­ord­nung nut­zen

Im Rah­men des Ver­trags­ver­let­zungs­ver­fah­rens zur Ni­tra­t­richt­li­nie hat die Eu­ro­päi­sche Kom­mis­si­on Deutsch­land auf­ge­for­dert, ein Mo­ni­to­ring­pro­gramm ein­zu­rich­ten, das in kur­zen Zeit­räu­men Aus­sa­gen über die Wir­kung der Dün­ge­ver­ord­nung (DüV) zu­lässt.

Deutsch­land wird in die­sem Jahr mit einem bun­des­wei­ten Mo­ni­to­ring zur DüV be­gin­nen. Die­ses Mo­ni­to­ring soll auch die re­gel­mä­ßi­ge Über­prü­fung der mit Ni­trat be­las­te­ten bzw. durch Phos­phor eu­tro­phier­ten Ge­bie­te ("Rote Ge­bie­te") er­mög­li­chen.

Die Lan­des­re­gie­run­gen kön­nen mit­tels Rechts­ver­ord­nung Vorlage-​, Melde-​ oder Mit­tei­lungs­pflich­ten über die Auf­zeich­nun­gen zur Dün­gung fest­le­gen. Mit der "Ver­ord­nung über dün­ge­recht­li­che Mit­tei­lungs­pflich­ten im Land Sachsen-​Anhalt" re­gelt Sachsen-​Anhalt die Mit­tei­lungs­pflich­ten zur Dün­gung für land­wirt­schaft­li­che Be­trie­be, die Flä­chen in Sachsen-​Anhalt be­wirt­schaf­ten.

Gleich­zei­tig wird mit der vor­lie­gen­den Ver­ord­nung die Da­ten­ba­sis für die Eva­lu­ie­rung der Dün­ge­ver­ord­nung ge­schaf­fen, unter an­de­rem zu den ak­tu­el­len Stick­stoff­emis­sio­nen aus der Land­wirt­schaft.

Das Emis­si­ons­mo­ni­to­ring als Teil des Mo­ni­to­ring­pro­gramms hat eine be­son­de­re Be­deu­tung für die Do­ku­men­ta­ti­on kurz­fris­ti­ger Aus­wir­kun­gen der DüV. Mit Hilfe der mit­zu­tei­len­den be­trieb­li­chen Daten lässt sich das Ri­si­ko einer Aus­trags­ge­fähr­dung für Ni­trat bzw. Phos­phor in Ge­wäs­ser ab­schät­zen.

Die Mit­tei­lung der land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­be an die Lan­des­an­stalt für Land­wirt­schaft und Gar­ten­bau (LLG) um­fasst die Auf­zeich­nun­gen nach § 10 DüV, u. a.

  • den ge­samt­be­trieb­li­chen Dün­ge­be­darf und Nähr­stoff­ein­satz sowie
  • schlag­be­zo­ge­ne Auf­zeich­nun­gen zur Dün­ge­be­darfs­er­mitt­lung und zur auf­ge­brach­ten Nähr­stoff­men­ge.

Die Über­mitt­lung der Mit­tei­lun­gen er­folgt aus­schließ­lich in elek­tro­ni­scher Form nach den Vor­ga­ben der LLG. Für das Jahr 2021 gilt eine Mit­tei­lungs­frist bis zum Ab­lauf des 31. Ok­to­ber. Ab dem Jahr 2022 ist der Mit­tei­lungs­pflicht dann je­weils bis zum Ab­lauf des 30. April nach­zu­kom­men. Wei­ter­füh­ren­de In­for­ma­tio­nen sind auf der In­ter­net­sei­te der Lan­des­an­stalt für Land­wirt­schaft und Gar­ten­bau ab­ruf­bar.

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Pflanz­li­che Er­zeu­gung, Bio- und Gen­tech­nik, Öko­lo­gi­scher Land­bau, Agrar­öko­no­mie/Be­ra­tung, Di­gi­ta­li­sie­rung in der Land­wirt­schaft

Mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft, Tou­ris­mus, Land­wirt­schaft und Fors­ten des Lan­des Sachsen-​Anhalt

Frau An­net­te von Sayn-​Wittgenstein
Te­le­fon:  +49 391 567-4311
E-​Mail: post­stel­le(at)mw.sachsen-​anhalt.de

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