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Be­kämp­fung der Schwarz­ar­beit und il­le­ga­len Be­schäf­ti­gung

All­ge­mei­nes

Die Schwarz­ar­beit ist eine große Be­las­tung für Wirt­schaft und Ge­sell­schaft und damit für jeden ein­zel­nen von uns. Denn wer schwarz ar­bei­tet oder il­le­gal Per­so­nen be­schäf­tigt, zahlt weder Steu­ern noch So­zi­al­ab­ga­ben. Unser So­zi­al­sys­tem ist nicht zu­letzt wegen der Schwarz­ar­beit von hohen Mit­tel­zu­flüs­sen ab­hän­gig, was wie­der­um re­gu­lä­re Ar­beit ver­teu­ert und Schwarz­ar­beit für viele so at­trak­tiv macht - ein Teu­fels­kreis mit Schä­den in zwei­stel­li­ger Mil­li­ar­den­hö­he.

Schwarz­ar­beit ent­zieht gan­zen Bran­chen und den da­zu­ge­hö­ri­gen Un­ter­neh­men (ins­be­son­de­re im Hand­werk) die Auf­trä­ge. Da­durch wer­den Ar­beits­plät­ze nicht nur ge­fähr­det, son­dern ver­nich­tet, be­zie­hungs­wei­se sie ent­ste­hen gar nicht erst.

Auf Bun­des­ebe­ne gilt es nach­hal­tig die Höhe der Steu­er und Ab­ga­ben­last zu sen­ken, um auf diese Weise der Schwarz­ar­beit den we­sent­li­chen An­reiz­fak­tor zu neh­men.

In dem Ge­setz zur In­ten­si­vie­rung der Be­kämp­fung der Schwarz­ar­beit und il­le­ga­len Be­schäf­ti­gung vom 23. Juli 2004, das mit Wir­kung 1. Au­gust 2004 in Kraft ge­tre­ten ist, wur­den des­halb die bis dahin in ver­schie­de­nen Ge­set­zen ent­hal­te­nen Re­ge­lun­gen zur Schwarz­ar­beits­be­kämp­fung in einem Stamm­ge­setz zu­sam­men­ge­fasst, die Prüfungs-​ und Er­mitt­lungs­rech­te der Zoll­ver­wal­tung ge­stärkt und klar ge­re­gelt sowie die Straf­an­dro­hung er­heb­lich er­wei­tert.

We­sent­li­che Än­de­run­gen aus ge­werb­li­cher Sicht

Die Viel­falt von Schwarz­ar­beit wurde erst­mals ge­setz­lich de­fi­niert. Dem­nach ar­bei­tet schwarz, wer sei­ner Ver­pflich­tung zur An­zei­ge vom Be­ginn des selb­stän­di­gen Be­trie­bes eines ste­hen­den Ge­wer­bes nach § 14 der Ge­wer­be­ord­nung (GewO) nicht nach­kommt, die er­for­der­li­che Rei­se­ge­wer­be­kar­te nach § 55 GewO nicht er­wor­ben hat oder ein zu­las­sungs­pflich­ti­ges Hand­werk als ste­hen­des Ge­wer­be selb­stän­dig be­treibt, ohne in die Hand­werks­rol­le nach § 1 der Hand­werks­ord­nung (HwO) ein­ge­tra­gen zu sein.

Nicht dar­un­ter fal­len die nicht nach­hal­tig auf Ge­winn ge­rich­te­ten Dienst-​ oder Werk­leis­tun­gen 

  1. von An­ge­hö­ri­gen oder Le­bens­part­nern 
  2. aus Ge­fäl­lig­keit 
  3. im Wege der Nach­bar­schafts­hil­fe 
  4. im Wege der Selbst­hil­fe.

Nicht nach­hal­tig auf Ge­winn ge­rich­te­te Tä­tig­kei­ten wer­den gegen ein ge­rin­ges Ent­gelt er­bracht. Eine er­brach­te Hilfe darf bei­spiels­wei­se keine Hil­fe­leis­tung zu einer ge­werb­li­chen Tä­tig­keit oder auf Ge­winn aus­ge­rich­tet sein. Be­züg­lich der Höhe des Ent­gel­tes gibt es keine vor­ge­ge­be­ne Gren­ze. Für die Be­ant­wor­tung der Frage, ob bei­spiels­wei­se Nach­bar­schafts­hil­fe vor­liegt, müs­sen alle Um­stän­de des Ein­zel­falls ge­wür­digt wer­den. Die Fi­nanz­ar­beit Schwarz­kon­trol­le der Zoll­ver­wal­tung (FKS) prüft und er­mit­telt den Sach­ver­halt, um den Ein­zel­fall zu be­ur­tei­len. 

Die bis­her nach Lan­des­recht für die Ver­fol­gung und Ahn­dung von Ord­nungs­wid­rig­kei­ten zu­stän­di­gen Be­hör­den prü­fen wei­ter­hin die Ver­stö­ße gegen die §§ 14 und 55 der GewO und § 1 der HwO. An­sons­ten un­ter­stüt­zen sie die Zoll­be­hör­den. 

Die Zoll­be­hör­den wie auch die diese un­ter­stüt­zen­den Ge­wer­be­äm­ter sind zum Zwe­cke der Über­prü­fung von Per­so­nen be­fugt

  • Ge­schäfts­räu­me und Grund­stü­cke des Ar­beit­ge­bers und des Auf­trag­neh­mers von selb­stän­dig tä­ti­gen Per­so­nen wäh­rend der Ar­beits­zeit der dort tä­ti­gen Per­so­nen zu be­tre­ten
  • Aus­künf­te hin­sicht­lich ihrer Be­schäf­ti­gung ein­zu­ho­len und
  • Ein­sicht in die von ihnen mit­ge­führ­ten Un­ter­la­gen zu ent­neh­men.

Die von der Über­prü­fung Be­trof­fe­nen haben die Prü­fung zu dul­den und dabei mit­zu­wir­ken, d.h. die für die Prü­fung er­heb­li­chen Aus­künf­te zu er­tei­len und die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen vor­zu­le­gen.

Buß­geld­vor­schrif­ten

Ord­nungs­wid­rig nach die­sem Ge­setz han­delt, wer

  • fahr­läs­sig oder vor­sätz­lich nach § 8 Abs. 1 Nr. 1 d und e das Ge­wer­be (§ 14 GewO) nicht an­zeigt,
  • die Rei­se­ge­wer­be­kar­te (§ 55 GewO) nicht er­wor­ben hat,
  • nicht in die Hand­werks­rol­le mit einem zu­las­sungs­pflich­ti­gen Hand­werk (§ 1 HwO) als ste­hen­des Ge­wer­be ein­ge­tra­gen ist (§ 8 Nr. 1 e) und
  • Dienst-​ oder Werk­leis­tun­gen in er­heb­li­chen Um­fan­ge er­bringt oder aus­füh­ren lässt.

Diese Ord­nungs­wid­rig­kei­ten kön­nen mit einer Geld­bu­ße bis zu 50.000 Euro ge­ahn­det wer­den.

Wer eine Prü­fung nicht zu­lässt und Daten nicht rich­tig, nicht voll­stän­dig, nicht recht­zei­tig oder nicht in der vor­ge­schrie­be­nen Weise über­mit­telt, kann mit einer Geld­bu­ße bis zu 30.000 Euro be­straft wer­den.