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Mi­nis­ter Schul­ze: "Ent­schei­dung der Ampel zu Här­te­fall­hil­fe ist in­ak­zep­ta­bel"

Bun­des­haus­halts­aus­schuss ver­än­dert Re­geln für Un­ter­neh­men

Die Mi­nis­ter­prä­si­den­ten­kon­fe­renz hat sich Ende 2022 auf Eck­punk­te einer Här­te­fall­re­ge­lung für klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Be­trie­be (KMU) ge­ei­nigt, die in be­son­de­rem Maße von den ge­stie­ge­nen Mehr­kos­ten für En­er­gie be­trof­fen sind. Diese sol­len in Här­te­fäl­len zu­sätz­li­che Un­ter­stüt­zung be­kom­men, wenn stei­gen­de En­er­gie­prei­se trotz Strom-​ und Gas­preis­brem­se ihre Exis­tenz ge­fähr­den.

Auf An­trag der Re­gie­rungs­frak­tio­nen (SPD, Grüne und FDP) hat nun der Bun­des­haus­halts­aus­schuss zwei we­sent­li­che Än­de­run­gen be­schlos­sen: Zum einen sol­len, an­ders als zu­ge­si­chert, nicht­lei­tungs­ge­bun­de­ne En­er­gie­trä­ger wie Pel­lets und Öl keine Be­rück­sich­ti­gung mehr fin­den. Zum an­de­ren wer­den von der zu­ge­sag­ten 1 Mil­li­ar­de Euro zu­nächst nur 375 Mil­lio­nen Euro frei­ge­ge­ben.

Sachsen-​Anhalts Wirt­schafts­mi­nis­ter Sven Schul­ze hat die Ent­schei­dung des Bun­des­haus­halts­aus­schus­ses scharf kri­ti­siert: „Die­ser Be­schluss steht klar im Wi­der­spruch zu den bis­he­ri­gen Ge­sprä­chen zwi­schen Bund und Län­dern. Das ist in­ak­zep­ta­bel“, so der Mi­nis­ter. „Die Ampel-​Regierung hält sich nicht an Ab­spra­chen. Es ist für mich ab­so­lut un­ver­ständ­lich, dass die Ent­schei­dun­gen der Mi­nis­ter­prä­si­den­ten mit dem Bun­des­kanz­ler und den Lan­des­mi­nis­tern, die die Be­schlüs­se um­set­zen müs­sen, nicht be­rück­sich­tigt. Die Scholz-​Regierung hat mit die­ser Ent­schei­dung mas­siv Ver­trau­en zer­stört.“

Vor dem Hin­ter­grund, dass auch die Prei­se nicht­lei­tungs­ge­bun­de­ner En­er­gie­trä­ger im Jahr 2022 stark ge­stie­gen sind und Un­ter­neh­men teils ge­zielt auf an­de­re En­er­gie­trä­ger aus­ge­wi­chen sind, um Gas ein­zu­spa­ren, sei diese Ent­schei­dung nicht nach­voll­zieh­bar und falsch, so Mi­nis­ter Sven Schul­ze wei­ter. Mit Blick auf die in­zwi­schen durch den Bund in­stal­lier­te Preis­brem­se für Strom, Gas und Wärme werde diese Un­gleich­be­hand­lung im Jahr 2023 noch ein­mal ver­stärkt.

Wei­ter­hin ist für Mi­nis­ter Schul­ze nicht nach­voll­zieh­bar, dass öf­fent­lich 1 Mil­li­ar­de Euro für KMU an­ge­kün­digt wer­den und der zu­stän­di­ge Haus­halts­aus­schuss dann nur 375 Mil­lio­nen Euro frei­gibt, ohne zu sagen, wann und unter wel­chen Be­din­gun­gen der rest­li­che Be­trag zur Ver­fü­gung steht.

Ziel der Här­te­fall­hil­fen ist, über die Preis­brem­sen hin­aus klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men fi­nan­zi­ell zu un­ter­stüt­zen, wenn sie von der En­er­gie­kri­se be­son­ders hart be­trof­fen sind. Hier­für stellt der Bund über den Wirt­schafts­sta­bi­li­sie­rungs­fonds Gel­der zur Ver­fü­gung. Die Ab­wick­lung und Aus­ge­stal­tung der Här­te­fall­hil­fen ist Län­der­sa­che.

Sachsen-​Anhalt woll­te zeit­nah nach der ge­plan­ten und vor­be­rei­te­ten Un­ter­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ver­ein­ba­rung am 30. Ja­nu­ar 2023 die An­trag­stel­lung auf Här­te­fall­hil­fe für exis­tenz­ge­fähr­de­te Be­trie­be er­öff­nen. Mit dem Um­schwen­ken aus Ber­lin sei der­zeit un­klar, ob die­ser Zeit­plan ge­hal­ten wer­den kann, weil we­sent­li­che Teile der Ver­ein­ba­rung nun hin­fäl­lig sind, so Mi­nis­ter Sven Schul­ze wei­ter. „Die­ses Vor­ge­hen ist eine Rück­wärts­rol­le des Bun­des. Ich bin sehr ent­täuscht von die­ser Vor­ge­hens­wei­se.“

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